Webinarreihe "Mit Recht das Klima retten?"

Die Online-Seminarreihe “Mit Recht das Klima retten” geht in die vierte Runde. Die Heinrich-Böll-Stiftung, Green Legal Impact Germany e.V., ClientEarth und Germanwatch laden Studierende, angehende Jurist*innen – und natürlich auch alle anderen Interessierten ein. In der vierten Staffel der Reihe geht es um Unternehmensverantwortung und Klimaschutz. Sie beginnt am 19. September 2023.


Seminar 1

19.09.2023, 16.00 – 17.30 Uhr

Unternehmen wie Banken und Versicherungen als nächstes auf der Anklagebank?

Das Jahr 2021 symbolisiert einen Meilenstein im Bereich der  Klimaklagen: Der Öl- und Gaskonzern Shell wurde in den Niederlanden dazu verurteilt, seine CO2-Emissionen bis 2030 um 45% im Vergleich zu 2019  zu reduzieren. Seit dieser ersten erfolgreichen“Unternehmensklimaklage” rückt die Rolle von Unternehmen in der Klimakrise in den Gerichtssälen  immer weiter in den Mittelpunkt. Laufend werden neue Rechtsgrundlagen getestet, um Unternehmen für ihre Emissionen zur Verantwortung zu  ziehen. Der sich entwickelnde EU-Rechtsrahmen im Bereich Sustainable Finance könnte Nährboden für neue rechtliche Strategien bieten. In diesem Online Seminar werden wir die aktuelle Landschaft der Unternehmensklagen aufzeigen. Dann erforschen wir, wie treuhänderische und  Berichterstattungspflichten Unternehmen dazu bringen könnten, ihre Finanzen mit den Klima- und Umweltzielen in Einklang zu bringen.

Mit
John Peters, Kanzlei Günther
Mica Valdivia, Verband Öffentlicher Banken, Direktor, Head of Sustainability
Chiara Arena, Green Legal Impact Germany e.V.
Moderation: Franziska Albrecht, Green Legal Impact Germany e.V.

Sprache: Deutsch

Zur Anmeldung

Seminar 2

10.10.2023, 16.00 – 17.30 Uhr

Unternehmensklagen in der Praxis

Unternehmen tragen maßgeblich zur Klimakrise bei und sind daher auch zentrale Akteure für die globalen Bemühungen zu ihrer Eindämmung. Freiwillige Maßnahmen haben sich bislang als unzureichend erwiesen, um den Großteil der Unternehmen dazu zu bringen, den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer klimafreundlichen Zukunft zu unterstützen.
Unternehmensklagen nutzen eine Reihe unterschiedlicher Strategien und Instrumente, um das Verhalten der Unternehmensakteure hinsichtlich der Klimakrise zu beeinflussen. Sie zielen entweder auf die Unternehmen oder – neuer – auf deren Management ab. Unternehmen und ihr Management werden aufgefordert, ehrgeizigere Maßnahmen in Bezug auf die Klimakrise oder den Umweltschutz zu ergreifen und ihre Unternehmenspraktiken mit dem geltenden Recht und den planetaren Grenzen in Einklang zu bringen. Solche Rechtsstreitigkeiten und rechtlichen Interventionen können eine große Bandbreite an Maßnahmen umfassen: von Klagen gegen Greenwashing über Klagen gegen Regulierungsbehörden, bis zu Interventionen durch Investor*innen und Aktionär*innen. In diesem Seminar wird aufgezeigt und erörtert, warum unternehmerische Instrumente und Rahmenbedingungen ein wirksamer Hebel zur Eindämmung der Klimakrise sein können; es wird einen Überblick über Trends gegeben und Praktiker*innen werden konkrete Fallbeispiele diskutieren.

Mit
Paul Benson, Senior Lawyer Accountable Corporations, ClientEarth
Weitere Referent*innen werden noch bestätigt
Moderation: Prof. Dr. Hermann Ott, Geschäftsführer ClientEarth Deutschland

In englischer Sprache ohne Übersetzung.

 

Zur Anmeldung

Seminar 3

19.10.2023, 16.00 – 17.30 Uhr

Neue Regulierung, neue Möglichkeiten:
Mit Lieferkettengesetzen zu mehr Umweltverantwortung von Unternehmen?

Über lange Zeit wurden unternehmerische Sorgfaltspflichten vor allem als Instrument zur Achtung der Menschenrechte gesehen. Das hat sich in den letzten Jahren geändert: Gesetze für Unternehmensverantwortung werden verstärkt auch im Kontext von Umwelt- und Klimaschutz diskutiert.
Seit dem 1. Januar 2023 ist das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Kraft. Mit ihm werden Unternehmen auch zu gewissen umweltbezogenen Maßnahmen verpflichtet. Die aktuell verhandelte EU-Sorgfaltspflichten-Richtlinie (CSDDD) könnte die Umwelt- und Klimapflichten von Unternehmen noch ausweiten und die Möglichkeiten einer zivilrechtlichen Haftung für Unternehmen vergrößern. In Frankreich dagegen ist bereits seit 2017 ein Sorgfaltspflichten-Gesetz in Kraft, auf dessen Grundlage Unternehmen bereits jetzt wegen unzureichender Umweltmaßnahmen verklagt werden.
Welche konkreten neuen Möglichkeiten und Klagewege ergeben sich durch diese Gesetze, um mehr Umweltschutz von Unternehmen einzufordern? Und welche Aussicht auf Erfolg haben solche Klagen in der Praxis?

Mit
Théa Bonfour, Juristin bei der französischen Nichtregierungsorganisation Sherpa
David Krebs, Kanzlei Geulen & Klinger (tbc)
Moderation: tbc

Sprache: Deutsch/Englisch in Simultandolmetschung

 

Zur Anmeldung

In Zusammenarbeit mit

Videomitschnitte aller Folgen der Veranstaltung „Mit Recht das Klima retten“ finden Sie auf der Webseite der Heinrich-Böll-Stiftung.

Wann

19. September 2023 - 19. Oktober 2023    
16:00 - 17:30

Wo

Online-Veranstaltung
n/a, Einladungslink wird per E-Mail zugesandt